Stabilität aus der Körpermitte 2/2
Programm

Im ersten Teil zur stabilen Mitte haben wir uns die Bedeutung der autochthonen Rückenmuskeln angeschaut und werden uns auf die gesamte Körpermitte konzentrieren. Ihr werdet erfahren, was die posturale Kontrolle ist und welchen Einfluss sie auf die Bewegung hat.

Unter posturaler Kontrolle versteht man die Fähigkeit, den Rumpf und die Gliedmaßen vorausschauend, adäquat zu stabilisieren und auszurichten. Das heißt, den Körper bei Bewegung zu aktivieren und bei äußeren Störungen die Kontrolle des Körpers zu halten. Das ist ein komplexes Zusammenspiel aus neuraler und muskoloskeletaler Komponenten. Dazu gehören unter anderem Koordination, Körperwahrnehmung, Gleichgewicht, Muskelkraft und die Wahrnehmung der Sinnesorgane. Unser zentrales Nervensystem wird dauerhaft mit Informationen versorgt. Es filtert, was relevante Information ist und sendet dann Information an unsere Muskulatur. In Erwartung einer Aktivität wird die Rumpfmuskulatur vor beispielsweise einer Armbewegung stabilisierend tätig.

Im Alltag müssen wir uns selten über unsere posturale Kontrolle Gedanken machen - wir müssen uns nicht dauerhaft daran erinnern, unsere kleinen Rückenmuskeln zu aktivieren, denn das geschieht nebenher von ganz alleine. Wenn die posturale Kontrolle durch bestimmte Faktoren beeinträchtigt wird, entfällt die Automatisierung teilweise und die posturale Kontrolle wird zu einer aktiven Aufgabe.

Um das Ganze etwas zu veranschaulichen: wir kennen unsere Wohnung mit allen Kanten und Hindernissen und haben tagsüber keine Probleme, ihnen auszuweichen. Wenn wir aber nachts aufwachen und denselben Weg ohne Licht laufen, fällt es uns schwerer und wir stoßen uns möglicherweise an Dingen an und verlieren vielleicht sogar das Gleichgewicht. Das liegt daran, dass ein Sinnesorgan ausfällt und somit auch die posturale Kontrolle limitiert ist. Weitere Faktoren können körperliche oder geistige Erschöpfung, ungewohnte Körperpositionen, widersprüchliche Informationen verschiedener Sinnes-Systeme, Schmerzen oder eine eingeschränkte Kraft und Beweglichkeit sein.

Nun die gute Nachricht: Die posturale Kontrolle kann durch Übung, Kraft und Beweglichkeit und durch die Aufmerksamkeit und Konzentration gefördert werden und wir werden in der heutigen Einheit damit beginnen.

Viel Spaß!

Dauer: 00:19
Schwierigkeit: 3/5
Equipment: Blöcke
Fokus: Beweglichkeit, Kraft

Almut Schotte

Intelligentes Sequencing, bewusste Ausrichtung und ansteckender Enthusiasmus sind die Eckpfeiler von Almut's Unterricht. Sie ist Yoga-Moderatorin und Personal Trainerin mit über drei Jahrzehnten Unterrichtserfahrung. Almut entdeckte Yoga als eine Möglichkeit, eine Wirbelsäulenverletzung nach Jahren des Leistungssports zu heilen. »Schneller, höher, stärker« wurde schließlich von Achtsamkeit abgelöst. Basierend auf ihren eigenen Erfahrungen sowie einer fundierten Ausbildung liebt es Almut, wenn sie Menschen dazu bringen kann, das eigene Potenzial voll zu entfalten.

Sie besitzt zwei Yoga-Studios in Stuttgart, wo sie sowohl Schüler als auch Lehrer unterrichtet und einen Raum für Menschen schafft zum Heilen und Wachsen.

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