Die nächsten Bewegungen, welche wir gemeinsam angehen, sind die Pro- und Retraktion.
Wie ihr bereits wisst, kombiniert der Körper häufig unterschiedliche Bewegungsrichtungen, um eine Funktion effizient auszuführen. Im Schultergelenk spielen die Pro- und Retraktion dabei eine wichtige Rolle. Diese Bewegungsbezeichnung bezieht sich hierbei nicht auf die Bewegung in der Gelenkverbindung aus Oberarm und Acromion, sondern auf die gleitende Bewegung des Schulterblattes auf dem Brustkorb.
Wir beginnen heute mit der Protektion, welche ein vorwärts schieben des Schulterblattes weg von der Wirbelsäule darstellt. Diese Bewegung wird beispielsweise benötigt, wenn wir den Arm anheben: Ab einem gewissen Punkt können wir den Arm in der isolierten Flexion nicht weiter nach oben bringen und um das Ausmaß zu vergrößern, beginnt der Arm nach außen zu rotieren und das Schulterblatt beginnt nach vorne zu gleiten. Das kannst du auch selbst ganz einfach spüren, indem du eine Hand auf das Schulterblatt des anderen Arms legst und diesen dann langsam nach oben bewegst.
In der Yogapraxis wirst du diese Bewegungsrichtung auch bereits aus dem Vierfußstand kennen. Wenn der Lehrer euch bittet, euch aus den Schultern herauszuschieben, geht es darum, den Bereich zwischen den Schulterblättern zu vergrößern und eine Protektion auszuführen. In diesem Fall sind der Fixe und Mobile Teil jedoch vertauscht, denn deine Arme bleiben natürlich wo sie sind und lediglich der Brustkorb wird vom Boden entfernt - im Bereich zwischen Schulterblatt und Brustkorb findet jedoch genau dieselbe Bewegung statt, als würdest du dich an einer Wand anlehnen und die Arme nach vorne herausschieben.
Um die vollständige Beweglichkeit und Funktionalität im Schultergürtel zu fördern, arbeiten wir deshalb heute an der Protraktion.
Viel Spaß!
Intelligentes Sequencing, bewusste Ausrichtung und ansteckender Enthusiasmus sind die Eckpfeiler von Almut's Unterricht. Sie ist Yoga-Moderatorin und Personal Trainerin mit über drei Jahrzehnten Unterrichtserfahrung. Almut entdeckte Yoga als eine Möglichkeit, eine Wirbelsäulenverletzung nach Jahren des Leistungssports zu heilen. »Schneller, höher, stärker« wurde schließlich von Achtsamkeit abgelöst. Basierend auf ihren eigenen Erfahrungen sowie einer fundierten Ausbildung liebt es Almut, wenn sie Menschen dazu bringen kann, das eigene Potenzial voll zu entfalten.
Sie besitzt zwei Yoga-Studios in Stuttgart, wo sie sowohl Schüler als auch Lehrer unterrichtet und einen Raum für Menschen schafft zum Heilen und Wachsen.
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